53% Merlot, 41% Cabernet Sauvignon, 6% Petit Verdot.
"The 2017 Alter Ego de Palmer is deep garnet-purple in color and springs from the glass with vivacious black raspberries, black cherries and crushed blackcurrants notes plus hints of Sichuan pepper, menthol, pencil lead and cardamom. Medium-bodied, the palate is charged with energy, featuring expressive, bright black fruits and firm, fine-grained tannins, finishing long and lively. Some of the vineyards to the west of Margaux that go into Alter Ego got a bit of frost in 2017, but there were no frost issues for Palmer, and overall yields here were a respectable 38 hectoliters per hectare. This vintage marks the first time that the estate used all native yeasts for the fermentations. Winemaker Thomas Duroux is also decreasing his sulfur additions, with his first addition of SO2 occurring relatively late in the processing this year—not until the end of blending, at the end of February 2018." - Robert Parkers Wine Advocate
"Blumig, reif, leicht würzig mit Aromen von Pfingstrose, Iris, einigen Veilchennoten und einem Hauch von Pfeffer. Saftig, frisch, sehr schönes Mundgefühl, das auf Hedonismus aufbaut, ohne Dichte, Kraft und Dichte zu vernachlässigen. Einer der dichtesten Alter Egos der letzten Jahre, mit herrlicher Frische und Aromatik. Sehr strukturiert und lang anhaltend. Der Abgang ist ätherisch und hat eine großartige emotionale Frische. Eine sehr schöne Flasche, die man einige Zeit reifen lassen sollte (10 bis 15 Jahre). Sehr unique und einzigartig." - Anthocyanes - Yohan Castaing
"Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte Randaufhellung, reife Zwetschken, etwas Nougat und Kräuter, rauchig, Nuancen von Brombeerfrucht. Gute Komplexität, schwarze Kirschen, integrierte, reife Tannine, mineralisch, gute Frische, ausgewogen, Herzkirschen im Nachhall, gutes Essensbegleiter von mittlerer Länge." - Falstaff
"Besonders erfrischend, geschmeidig, stilvoll, von exquisiter Harmonie; erfreulich." - Vinum Wine Magazine
"The nose is fruity, juicy and offers gourmandize, a beautiful finesse of the grain as well as concentration. It reveals notes of redcurrant and small notes of blackberry associated with very fine hints of tonka bean, spices as well as a small flowery side, a hint of cardamom, liquorice and a very discreet hint of tea. The mouth is fruity, juicy, fresh, well-balanced and offers an acidulous/juicy frame, a good definition, unctuosity, finesse as well as gourmandize. In the mouth this wine expresses notes of juicy blackberry, crunchy/juicy strawberry, juicy redcurrant and small notes of raspberry associated with fine hints of tonka bean, spices as well as a discreet hint of tea and an imperceptible hint of pepper (in the background). Tannins are elegant. Good length." - VertdeVin
"Sans doute le plus complet des « alter ego » des grands vins de l'appellation. Forte couleur, excellente texture, fruit généreux, beau tannin fondu et ferme à la fois." - Bettane et Desseauve
Das Château
Die Appellation Margaux besitzt bei vielen Bordeaux-Fans und Weinkritikern einen besonderen Stellenwert, denn nirgendwo anders im Bordelais ist die Konzentration an Cru Classé Weingütern so hoch wie hier. Obwohl die klimatischen Bedingungen der Appellationen entlang des Girondeufers sich recht ähnlich sind, profitiert Margaux zusätzlich von den vorgelagerten Inseln im Fluss, die die gelegentlich herauf wehenden kalten Nordwinde abhalten. Außerdem stehen die extrem kargen Kiesböden auf Kalkstein oder Mergel in dem Ruf, eine noch speziellere Qualität hervorzubringen als vergleichbare Böden anderswo im Médoc.
Auch das Château Palmer profitiert von diesen kargen Kiesböden. Der größte Teil der 66 Hektar umfassenden Rebflächen liegt auf den höchsten Stellen der Kuppen in der Appellation. Nicht umsonst sagt man, dass die besten Weinberge auf das Wasser schauen müssen, denn in Ufernähe hat sich besonders viel des sogenannten Günzian-Kies angelagert, der im Erdzeitalter des Quartär von den Pyrenäen über den Fluss an die Ufer geschwemmt wurde.
Schon im 19. Jahrhundert war das Château Palmer Sehnsuchtsort und ehrgeiziges Ziel zugleich. 1814 kaufte der Lebemann und erfolgreiche Soldat Charles Palmer das Weingut von Marie de Gascq. Der Generalmajor der britischen Armee vergrößerte sein Anwesen zwischen 1816 und 1831 stetig durch den Zukauf von Parzellen und Gebäuden in den Gemeinden Cantenac, Issan und Margaux. In den 1830er Jahren maß das Weingut ganze 138 Hektar, mit 82 Hektar Weinbergen. Da sich Palmer hauptsächlich in England aufhielt, überließ er den Betrieb seines Weingutes seinen Verwaltern. 1843 hatte Charles Palmer durch seinen ausschweifenden Lebensstil einige Geldsorgen: er verkaufte das Weingut an eine Bank, die es von 1853 an verwaltete.
Im selben Jahr kauften Emile und Isaac Pereire Château Palmer. Die beiden waren äußerst erfolgreiche Geschäftsleute, die unter anderem den Badeort Arcachon gründeten und in den folgenden rund 80 Jahren dem Weingut zu einer noch besseren Reputation verhelfen sollten. Die beiden begannen auch sofort mit einer Umstrukturierung der Weinberge, die allerdings im Jahr der großen Klassifikation 1855 noch nicht abgeschlossen war. Die Zeit war schlicht zu knapp für die Brüder, um punktgenau die Qualität der Palmer-Weine zu steigern und so wurde das Weingut nur als 3ème Grand Cru Château eingestuft. Trotz des Understatements, mit dem das Weingut geführt wird, hat es sich vor allem in jüngerer Zeit durch deutlich bessere Qualitäten hervorgetan und spielt in manchen Jahren gar in der Liga eines 1er Cru mit.
Im Jahre 1856 setzten die Brüder einen weiteren Meilenstein, indem sie den Architekten Charles Burguet beauftragten, das noch heute existierende Hauptgebäude, das eigentliche Château, zu bauen. Ende des 19. Jahrhunderts beutelten das Bordelais viele Krisen, namentlich die Reblaus und der Mehltau. Mit dem ersten Weltkrieg und der nachfolgenden Wirtschaftskrise verbesserte sich die Lage von Château Palmer nicht und so wurde es letztlich im Jahr 1938 von vier Bordelaiser Weinhandelsfamilien übernommen: Mähler-Besse, Sichel, Miailhe und Ginestet. Die beiden letzteren schieden später wieder aus der Gesellschaft aus, zunächst aber führte Louis Miailhe das Weingut durch die schwierigen Zeiten der deutschen Besatzung, in denen das Château beträchtlichen Schaden nahm.
Ab den 1950er Jahren wurden die Weine von Palmer hauptsächlich von einer Familie geprägt: Jean Bouteiller, der Schwiegersohn von Frédérick Mähler und sein Sohn und Nachfolger Bertrand Bouteiller führten das Weingut bis 2004. Bertrand allein widmete beinahe seine gesamte berufliche Laufbahn von 42 Jahren dem Château Palmer. Auch der Jahrhundertjahrgang von 1961 wurde unter seiner Leitung vinifiziert.
2004 ernannten die Aktionäre Thomas Duroux zum neuen Leiter von Palmer. Er setzte weniger auf punktuelle Veränderungen, sondern auf eine konstante Erneuerung, deren Prozess bis heute anhält. Der Zauber eines großen Weines beginnt immer im Weinberg. Dementsprechend wird auf Château Palmer großen Wert auf die Bearbeitung der Reben gelegt. Die grüne Lese im Sommer wird nur in besonders fruchtbaren Jahren durchgeführt. Das Team versucht immer schon beim Rebenschnitt den Ertrag auf die gewünschte Menge zu reduzieren.
Die Pflanzdichte ist mit 10.000 Rebstöcken pro Hektar ungewöhnlich hoch. Durch die hohe Dichte und das Entfernen der Oberflächennahen Wurzeln durch Umpflügen, soll die Konkurrenz zwischen den Rebstöcken erhöht werden und die Reben dazu bringen, ihre Wurzeln tief in den kargen Boden wachsen zu lassen. Cabernet-Sauvignon und Merlot halten sich in den Weinbergen mit jeweils 47% Rebfläche die Waage. Außerdem wächst noch ein kleiner Teil Petit Verdot auf den Flächen von Palmer. Ein neugebauter, zweiter Fasskeller erlaubt es den Winzern, die Weine für ihre gesamte Reifedauer von 18-21 Monaten in ein und demselben Keller zu belassen, ohne die Fässer umschichten zu müssen. Auf Palmer benützt man einen Keller für die geraden und einen für die ungeraden Jahrgänge. Der Grand Vin wird in 45-60% neuen Fässern gelagert, der Zweitwein "Alter Ego" in 25-40% neuen Fässern.