Farbe: tiefes Purpurrot
Duft: in der Nase unverkennbar Penfolds und unverkennbar St Henri Shiraz, erste Anklänge von Wild, süßen Gewürzen (Sternanis, Lakritz, Kolanuss) und Quittenpaste bahnen den Weg für die klassischen St-Henri-Aromen von dunkler Schokolade und italienischen Biscotti
Geschmack: am Gaumen vollmundig, elegant und lebendig mit dicht strukturiertem, seidigem Tannin, das St Henri schon heute sein exzellentes Potenzial bescheinigt, dunkler Waldbeerfrucht ist unterlegt mit einem Hauch Kräuterwürze und der frischen, perfekt eingebundenen Säure, die St Henri auch in diesem blutjungen Stadium gefährlich zugänglich macht, geben Sie ihm trotzdem noch etwas Zeit, er wird die Geduld belohnen!
93% Shiraz, 7% Cabernet Sauvignon
Penfolds St Henri Shiraz, der berühmte Counterpart des Grange, ist wie dieser ein herausragender Shiraz und zugleich ziemlich untypisch für einen australischen Premium-Rotwein. Dies vor allem, weil er ohne die sonst allgegenwärtigen Eichenholznoten auskommt: St Henri wird in über fünfzig Jahre alten riesigen 1460-Liter- Fässern ausgebaut, die de facto keinen Holzgeschmack mehr abgeben. Erfunden hat St Henri der langjährige Penfolds Winemaker John Davoren. Als Davoren beobachtete, mit welcher Intensität sich sein Kollege Max Schubert mit der Entwicklung des Grange befasste, fühlte er sich inspiriert, selbst etwas Neues zu probieren.
Absolut neu war sein St Henri allerdings nicht. 1944 hatte Penfolds das an Magill Estate angrenzende Weingut Auldana (inklusive dem bereits damals rund neunzig Jahre alten Rebbestand) gekauft, auf dem der Franzose Leon Edmond Mazure einen Wein im Claret-Stil kreiert und 'St Henri' genannt hatte. Diesem ersten St Henri hauchte Davoren neues Leben ein. Nach den traditionellen Methoden, die auch Mazure zu seiner Zeit angewandt hätte, entwickelte John Davoren den Wein weiter. Die nur teilweise entrappten Beeren wurden mit den Füßen gestampft, die Weine in mehrfach belegten, großen Fässern mit 1460 Litern Fassungsvermögen ausgebaut, die kaum noch Eichenholzaromen abgaben. Anfang der 1950er-Jahre füllte John Davoren seinen ersten St Henri, 1957 war der erste Jahrgang, der in den Handel kam.
Im Laufe der Jahre wurden einige Elemente der Weinbereitung leicht modernisiert und angepasst. So wird St Henri in einigen Jahrgängen nicht sortenrein bereitet, sondern mit einem kleinen Anteil Cabernet Sauvignon ergänzt, der die Struktur des Weines unterstützt. Die Grundprinzipien seiner Herstellung jedoch gelten bis heute. St Henri bleibt unverkennbar Shiraz: in seiner Jugend üppig und vollmundig, mit zunehmender Reife sanfter, mit leicht erdigen, an Mokka erinnernden Aromen. Und er bleibt der markante Kontrapunkt des Grange.
"Black olive and plum notes form the base of the 2015 Shiraz St Henri, a wine that sees no new oak (it's aged entirely in old foudres). This vintage includes 7% Cabernet Sauvignon, which gives a bit of lift and a leafy, floral note on the nose. It's medium to full-bodied, with a firm, structured feel and ample tannins to ensure 20-plus years of longevity." - Joe Czerwinski